28.7.99 - Regengüsse, Gegenwind, quergerippte Schotterpiste (mit LKWs); Fahrradfahren ist LEIDEN, MÜHSAL und ARBEIT (und das wird auch noch eine Weile so geblieben bzw. wiedergekehrt sein).
Die Masuren sind schon schön, auch wenn man gar nicht da langfahren wollte, sondern eigentlich durch KÖNIGSBERG (und nicht drumherum). Aber die Russen wollten uns ohne Visum nicht reinlassen und die Information aus Baedecker und "Radfahren", dass man an der Königsberger-Grenze schon einmal so reinkäme, zumal mit dem Fahrrad und dem erklärten Ziel, nur einmal durchzuqueren und zur Kurischen Nehrung wieder raus, ist offensichtlich eine falsche (wie sich auch später noch rausstellen wird, angesichts anderer Gescheiterter).
Nach der furchterregenden Aussicht auf dutzende durchgeschüttelter und verstaubter Kilometer auf quergerippten Schotterpisten (die denen z.B. in Zentralafrika nicht nur in nichts nachstünden, sondern diese sogar noch überträfen, wie uns ein weitgereister Fahrradtourler aus Tübingen später erzählt haben wird) finden wir einen wirklich augenluxuriösen Schlafplatz: der Blick von den letzten Ausläufern der Hügellandschaft über die weite Ebene gegen Sonnenuntergang, voller Orange und Mondweiss. Und später so ein seltsamer weisser Bereich über dem Horizont in Richtung Nordpol, der ein kleiner Verwandter der Petersburger weissen Nächte sein könnte.